Antonio Vivaldi

Antonio Vivaldi (1678 - 1741)
Antonio Vivaldi (1678 - 1741) Antonio Vivaldi (Kupferstich von François Morellon de la Cave; 1725) - Bildquelle: Wikipedia (gemeinfrei)



Antonio Vivaldi

Venedig - Konservatorium
Venedig - Konservatorium Ehemaliges Konservatorium Santa Maria della Pietá



Einer der größten Söhne der Stadt Venedig ist sicherlich der italienische Komponist Vivaldi. Antonio Vivaldi gilt als bedeutendster Komponist und Violinist seiner Zeit. Für viele Musikexperten ist der Künstler ein Meister des Barock. Er begründete u. a. die dreisätzige Form des Konzerts. Er verstand es außermusikalische Geschehen mit musikalischen Mitteln, vor allem durch die Violine, darzustellen, was z.B. in seinem Werk „Die vier Jahreszeiten“ bestätigt wird. Die Bedeutung Antonio Vivaldis für die europäische Musiktradition konnte erst nach 1945 ganz realisiert werden, als sein umfangreiches Werk in seiner Gesamtheit katalogisiert wurde.

Vivaldis Instrumentalwerke hatten nicht nur großen Einfluss auf seine italienischen Zeitgenossen, sondern auch auf das Musikschaffen in Deutschland: Sein etwas jüngerer Zeitgenosse Johann Sebastian Bach studierte und bearbeitete viele der Werke Vivaldis.




Priesterausbildung

Venedig
Venedig Chiesa Santa Maria della Pietá


Antonio Lucio Vivaldi wurde am 4. März 1678 in Venedig geboren. Er erlernte das Violinspiel von seinem Vater, einem Violinisten an der St. Markus Kirche in Venedig. Später ließen ihn seine Eltern an den Kirchen San Geminiano und San Giovanni in Oleo (heutiger Name Chiesa di San Giovanni Nuovo im Sestiere Castello) zum Priester ausbilden und schließlich wurde Vivaldi im Jahre 1703 zum Priester geweiht. Allerdings weigerte er sich die Messe zu lesen. Angeblich litt er unter einer Krankheit, die es ihm unmöglich machte, eine ganze Messe stehend zu zelebrieren. Seine Ambitionen als Komponist und Virtuose waren dafür ausschlaggebend. Noch im gleichen Jahr bekam er eine Anstellung als Maestro di violino in einem Mädchenkonservatorium, dem Ospedale della Pietà. Dies war eines der vier berühmten venezianischen Waisenhäuser für Mädchen.


Venedig
Venedig Blick auf den Rio di San Trovaso im Sestiere Dorsoduro

Opernkomponist

Wien - Gedenktafel
Wien - Gedenktafel Gedenktafel an der Begräbnisstätte (ehemaliger Bürgerspital-Gottesacker) von Antonio Vivaldi in Wien, Karlsplatz 12 - Foto: Wikimedia Commons - Autor: Bautsch (Public domain)


Er blieb bis zum Jahr 1740 an dieser Schule. Dort gab er Musikunterricht und komponierte Konzerte und Oratorien für die wöchentlich stattfindenden Aufführungen. Ab 1713 arbeitete Vivaldi als Opernkomponist und reiste viel umher. Seine Opern wurden u.a. in Rom, Mantua und Amsterdam aufgeführt. Um 1731 beschloss Vivaldi, nun für immer in Venedig zu bleiben. Doch seine Opern waren nicht mehr sehr erfolgreich und auch bei seinen Konzerten stellten sich Misserfolge ein. Deshalb reiste er 1740 doch noch einmal nach Wien, um eine Stellung am Hofe Kaiser Karls VI. anzunehmen. Dort starb er am 28. Juli 1741- nur 10 Monate nach seiner Ankunft.


Vivaldis Werke

Venedig - Sestiere Castello
Venedig - Sestiere Castello Chiesa San Giovanni in Bragora - hier wurde Vivaldi getauft


Seine Werke waren oft Studienobjekte anderer Komponisten wie z. B. des Komponisten Johann Sebastian Bach (1685 - 1750), der einige seiner Violinkonzerte für Tasteninstrumente bearbeitete. Vivaldis Werk umfasst 344 Solokonzerte, 81 Konzerte mit zwei oder mehr Soloinstrumenten, 93 Sonaten und Trios, 46 Opern (21 davon erhalten), 61 Sinfonien und Ripienokonzerte sowie zahlreiche geistliche und weltliche Vokalwerke, darunter das Oratorium Juditha triumphans (1716), Messen und Motetten. Zu seinen bekanntesten Werken zählen u. a. die Opern Orlando furioso (1727), Griselda (1735) und Catone in Utica (1737).


Wien
Wien Vivaldi-Denkmal in Wien - Foto: Wikimedia Commons - Andreas Faessler - Lizenz: s.u.


Weiterhin zwölf Triosonaten op. 1 (1705), zwölf Violinsonaten op. 2 (1709), zwölf Konzerte L’Estro armonico op. 3 (1711), zwölf Violinkonzerte La stravaganza op. 4 (um 1714), zwölf Violinkonzerte Il cimento dell’armonia e dell’inventione op. 8 (1725; darunter die berühmten Vier Jahreszeiten) und die zwölf Violinkonzerte La cetra op. 9 (1727).

Nachfolgende Werke wurden bereits zu Lebzeiten Vivaldis und zumeist in Amsterdam veröffentlicht. Man kann davon ausgehen, dass die meisten dieser Werke in einem Zeitraum bis zu zehn Jahren vor dem Druck entstanden sind. [1]


Opus 1 bis 12

  • Op. 1: 12 Triosonaten da camera für 2 Violinen und Basso continuo (1705)
  • Op. 2: 12 Sonaten für Violine und Basso continuo (1709)
  • Op. 3: 12 Violinkonzerte L’estro armonico für 1 bis 4 Soloviolinen und Orchester (1711)
  • Op. 4: 12 Violinkonzerte La stravaganza (1712)
  • Op. 5: 6 Sonaten für 1 oder 2 Violinen (1716)
  • Op. 6: 6 Violinkonzerte (1716)
  • Op. 7: 12 Violin- und Oboenkonzerte (1717)
  • Op. 8: 12 Violinkonzerte Il cimento dell’armonia e dell’inventione (1725), darin: Die vier Jahreszeiten
  • Op. 9: 12 Violinkonzerte La cetra (1727)
  • Op. 10: 6 Flötenkonzerte (1728)
  • Op. 11: 6 Violin- und Oboenkonzerte (1729)
  • Op. 12: 6 Violinkonzerte (1729)


...die vier Jahreszeiten...

Antonio Vivaldi
Antonio Vivaldi Ölgemälde des Künstlers von François Morellon de La Cave, 1723 - Bildquelle: Wikipedia (gemeinfrei)


Antonio Vivaldi veröffentlichte die berühmten Vier Jahreszeiten im Jahr 1725 als Teil seiner Sammlung Opus 8 unter dem Titel „Il cimento dell’armonia e dell’inventione“ („Das Wagnis von Harmonie und Erfindung“). Auch andere Konzerte dieser Sammlung enthalten poetische Programme, darunter Konzert Nr. 5 („La tempesta di mare“, der Seesturm), Nr. 6 („Il piacere“, das Vergnügen) und Nr. 10 („La caccia“, die Jagd). Zu diesem Zeitpunkt hatte sich seine Konzertform bereits zur Dreisätzigkeit standardisiert. Der Reiz der "Vier Jahreszeiten" liegt auch in dem Widerspruch eines dramatischen, außermusikalischen Programms einerseits und den rein musikalischen Anforderungen...

Eine detaillierte Biographie des Komponisten Antonio Vivaldi finden Sie hier....!


Quellenangabe:

Venedig
Venedig Ecke des Waisenhauses der Chiesa della Pietà in Venedig, wo einst das Findelrad stand. In der Inschrift heißt es unter Berufung auf eine päpstliche Bulle von Paul III. vom 12. November 1548, dass Gott allen „Verfluchungen und Exkommunikationen“ auferlegt, die ein Kind verlassen, das sie aufziehen können, und dass sie nicht freigesprochen werden können, wenn sie nicht zuerst alle Kosten zurückerstatten - Foto: Wikimedia Commons - Autor: Giovanni Dall'Orto - Lizenz: s.u.


1.: Die Informationen zu den Werken von Antonio Vivaldi stammen aus der Wikipedia, zuletzt abgerufen am 06.08.2023!

Die Fotos aus der Wikimedia Commons "Vivaldi-Denkmal in Wien - Autor: Andreas Faessler" - "Ecke des Waisenhauses der Chiesa della Pietà in Venedig, wo einst das Findelrad stand - Autor: Giovanni Dall'Orto" sind lizenziert unter der Creative Commons-Lizenz „Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Unported.